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UPCYCLING ZA'ATARI

  DETAILS

ORT
ZA'ATARI, MAFRAQ, JORDANIEN
ZEITRAUM
2017 - 2019
PARTNER*INNEN
OXFAM
UN WOMEN
ARBEITSFELD
MORE THAN SHELTERS
TYP
INTERVENTION
STATUS
ABGESCHLOSSEN
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  AUFGABE  

Schaffung von Einkommensmöglichkeiten für alleinerziehende Frauen im Flüchtlingslager Za'atari.

  BESCHREIBUNG

  LÖSUNG  

Aufbau von Upcycling Workshops, in denen aus Wertstoffen aus dem Abfall des Flüchtlingslagers Handwerkskunst und Objekte angefertigt wurden, die auf lokalen Märkten verkauft wurden.

  WIRKUNG 

Training und Ausbildung von 450 Frauen. Nachhaltiger Aufbau der Wertschöpfungskette. Finanzielle Unabhängigkeit der Näherinnen. Skalierbarkeit durch ein Handbuch.

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Za'atari ist ein Flüchtlingslager in Jordanien nahe der Grenze zu Syrien. Das Lager wurde am 28. Juli 2012 erstmals für Syrer*innen eröffnet, die vor dem syrischen Bürgerkrieg geflohen sind. Aufgrund des langwierigen Konflikts hat es sich nun allmählich zu einer dauerhaften Siedlung entwickelt. 

 

Humanitäre Hilfe ist in der Regel kurzfristiger Natur und unterliegt Finanzierungsengpässen. Daher ist die Möglichkeit für die Flüchtlinge, einen nachhaltigen Lebensunterhalt zu verdienen, auf die Durchführung der Aktivitäten beschränkt, die ihnen von den humanitären Akteur*innen angeboten werden. Dieser traditionelle Top-Down-Ansatz – basierend auf einer Logik der Unterstützung – kann die bestehenden wirtschaftlichen Möglichkeiten in Flüchtlingslagern häufig nicht identifizieren und fördern. 

 

In Za'atari lebende Flüchtlinge erhalten von den Vereinten Nationen grundlegende wirtschaftliche Unterstützung, um ihre Nahrungsmittelkosten zu decken, während sie mit Wasser, Gesundheitsversorgung, Schule und Strom versorgt werden. Durch die anhaltende Dauer des Krieges in Syrien hat die internationale Finanzierung der Krisenhilfe im Laufe der Zeit abgenommen, sodass diese die allgemeinen Bedürfnisse der Familien nicht mehr abdecken kann. Infolgedessen finden Flüchtlinge wirtschaftliche Lösungen, um die Lücken zu schließen, die die abnehmende Hilfe hinterlässt. Ein kurzer Spaziergang entlang der „Shams-Elysées“ – dem Hauptmarkt im Za'atari-Lager – kann die Fähigkeit der Flüchtlinge zur Schaffung einer innovativen Wirtschaft nicht besser widerspiegeln. Laut dem UNHCR-Factsheet vom Mai 2017 sind im Za'atari-Lager rund 3.000 informelle Unternehmen tätig. Mehrere Gemeindezentren innerhalb des Lagers bieten Arbeits- und Qualifizierungstrainings an. Die Mehrzahl dieser Aktivitäten, wie beispielsweise Handwerkszentren, beschränkt sich jedoch auf ihre soziale Agenda und zielt nicht darauf ab, im kommerziellen Maßstab zu produzieren. Darüber hinaus sind die „Cash-for-Work-Aktivitäten“ (CfW) aufgrund der Beschränkungen der zulässigen Anzahl an Arbeitsstunden und des dadurch erhaltenen Gehalts weder nachhaltig noch ökonomisch lukrativ.

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In jüngerer Zeit hat die jordanische Regierung jedoch auf Empfehlung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ein umfangreiches Programm gestartet, das unter anderem darauf abzielt, die syrische Flüchtlingskrise zur Gestaltung von Entwicklungsmöglichkeiten zu nutzen. Das Umfeld für die Gründung sozialer Unternehmen innerhalb des Lagers scheint eher ermutigend.

 

Aus Sicht von MTS besteht jedoch weiterhin eine sichtbare Lücke zwischen den Bedürfnissen und Kapazitäten der Flüchtlinge zur Entwicklung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten und den Programmen der Hilfsorganisationen. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt besteht darin, dass, selbst wenn sich in langwierigen Krisenszenarien informelle oder formalisierte Ökonomien entwickeln, Frauen meist nicht an diesen teilhaben. Kulturelle Traditionen sehen die Rolle von Unternehmerinnen in vielen Situationen weltweit nicht vor. Ein weiterer hinderlicher Aspekt ist, dass Familien in Krisensituationen nicht mehr intakt sind und Frauen oft alleine einen Haushalt mit mehreren Kindern führen. Mit dem Projekt Upcycling Za'atari will MTS nicht nur das Unternehmer*innentum in einem Flüchtlingslager fördern, sondern auch eine Komplettlösung für alleinerziehende Mütter in einer verheerenden Situation finden.

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Hier finden Sie das Handbuch des Projektes: Link

  DIE KOMPLETTE GESCHICHTE

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