Mit dem täglichen Zuzug von ca. 1000 neuankommenden Geflüchteten im Winter 2015/2016 waren die Erstaufnahmekapazitäten der Stadt Berlin schnell ausgeschöpft. Die zuständigen Behörden bemühten sich um immer mehr Unterbringungsmöglichkeiten in Turnhallen und leerstehenden aber nutzbaren Gebäuden. Als auch hier die Kapazitäten erschöpft waren, wurde der Beschluss gefasst, die Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof zur Notunterkunft umzufunktionieren und dort ein Ankommenszentrum zu eröffnen.
Für die Hangars sowie das Vorfeld des Flughafens waren zu diesem Zeitpunkt schon diverse andere Nutzungsideen in der Planung. Diese Pläne und Nutzungen wurden von verschiedensten Stellen der öffentlichen Hand aufgebaut und betreut. Die Zuständigkeiten für das Gebäude lagen an anderer Stelle als jene für den Außenraum. Kurzum: Diverse Akteur*innen mussten in dieser akuten Notsituation für eine gemeinsame Planung zusammengebracht werden.
MTS bekam im Februar 2016 das Mandat eine integrierte Planung des Standortes mit allen Akteur*innen zu koordinieren und konzipieren. Innerhalb von drei intensiven Monaten wurde über Zwischenschritte ein abgestimmtes Zielbild erstellt, welches einen Maßnahmenkatalog und eine Zonierung des Standortes beinhaltete. Maßgeblich für das Gelingen des Projekts war hier jedoch vor allem das Design eines sogenannten integrierten Planungsbüros, welches alle Akteur*innen koordinierte und zur Kollaboration ermächtigte. So konnte erreicht werden, dass in der gemeinsamen Gestaltung über Ressortgrenzen hinweg Lösungen gefunden wurden, die bisherige Planungen für den Flughafen mit der Nutzung als Unterkunft für Geflüchtete in Einklang brachten.